Die Darmflora ist noch wichtiger, als Sie denken
Die Darmflora spielt eine größere Rolle, als vielen bewusst ist
Die Darmflora ist ein Kontrollzentrum für viele Aspekte unseres Körpers, darunter das Immunsystem, den Stoffwechsel und die Neurobiologie. Dieses Ökosystem arbeitet komplementär zum Körper. Es stimmt also, dass wir sowohl Mensch als auch Bakterie sind.
Das Hologen
Die Gesamtheit der Gene und Mikroben wird als Hologenom bezeichnet und wird stark von unserer Lebensumgebung beeinflusst. Alle vielzelligen Organismen, wie Tiere, Pflanzen und Pilze, leben in einer symbiotischen Beziehung mit Mikroben, und jedes Tier mit einem Verdauungssystem besitzt eine einzigartige Darmflora. Pflanzen haben zwar keine Darmflora, aber sie beherbergen Bakterien und Pilze auf ihren Stämmen, Blättern und Wurzeln.
Neue Forschung zeigt, dass das Verhältnis zwischen unseren Zellen und Mikroben anders ist als bisher angenommen. Statt der oft genannten Verhältnisse 100:1 oder 10:1 wurde kürzlich ein Verhältnis von 1:1 festgestellt. Wir bestehen also aus genauso vielen Mikroben wie menschlichen Zellen!
Darmflora als therapeutisches Ziel
Die Darmflora ist ein wertvolles therapeutisches Ziel geworden, da sie relativ einfach zu beeinflussen ist. Es ist wichtig zu verstehen, wie innere und äußere Faktoren ihre Zusammensetzung, Funktion und Interaktion mit dem Menschen beeinflussen. Zum Glück ist die Darmflora ein beliebtes Forschungsthema, sodass wir immer mehr erfahren.
Beeinflussung der Darmflora
Durch Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel lässt sich die Darmflora am einfachsten und wahrscheinlich am effektivsten beeinflussen. Glücklicherweise reagiert sie schnell auf Veränderungen, sodass die Effekte rasch sichtbar werden.
Superfoods und Darmflora
Achtung! Nicht alle Nahrungsergänzungsmittel fördern eine gesunde Darmflora. Chlorella und Spirulina, beliebte Superfoods, sind nicht für jeden geeignet. Sie enthalten Endotoxine und gramnegative Bakterien, die Toxine produzieren und das Gleichgewicht im Darm stören können. Seien Sie also vorsichtig mit Chlorella und Spirulina, selbst wenn Sie Ihre Darmgesundheit optimieren möchten.
Probiotika und Präbiotika als Unterstützung
Der Verzehr von ausreichend Ballaststoffen und fermentierten Lebensmitteln sowie die Auswahl guter Probiotika und Präbiotika sind wichtig für die Robustheit und Vielfalt der Darmflora. Studien zeigen, dass eine ballaststoffarme Ernährung die Darmflora stark verändert. Die gute Nachricht: Sobald Ballaststoffe wieder zugeführt werden, kann sich die Vielfalt erholen. Die schlechte Nachricht: Wenn der Mangel über mehrere Generationen anhält, ist der Verlust unumkehrbar. Sich um die eigene Darmflora zu kümmern, ist also nicht nur für einen selbst gut, sondern auch für Kinder, Enkel und kommende Generationen!
